Gewinner des IFK-Wissenschaftspreises ausgezeichnet

Große Resonanz für Symposium Hand und Schmerz – interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten und Physiotherapeuten

Beim 10. IFK-Tag der Wissenschaft, der in diesem Jahr erstmals mit einem Symposium verbunden war, sprachen sich Ärzte und Physiotherapeuten für eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit aus. Der IFK hatte zum Thema „Hand und Schmerz“ renommierte Referenten ins IFK-Fortbildungszentrum Bochum eingeladen. Gleichzeitig wurden die Preisträger des diesjährigen IFK-Wissenschaftspreises bekanntgegeben. Die große Resonanz für das Symposium und die Qualität der akademischen Arbeiten zeigen die steigende Bedeutung der Akademisierung in der Physiotherapie.

Zusammen mit dem Universitäts-Klinikum Bergmannsheil Bochum stand das Thema „Hand und Schmerz" im Mittelpunkt des Symposiums. Dazu referierten Dr. med. Andrej Ring und Natascha Weihs zu komplexen Handverletzungen, Nicolai Kapalschinski und Natascha Weihs zu Sehnenverletzungen sowie Prof. Dr. med. Christoph Maier und Nicola Windler zum Complex regional pain syndrome (CRPS).

Alle Ärzte sprachen sich explizit für eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit aus. Es müsse genügend Zeit für eine Befunderhebung durch den Physiotherapeuten vorhanden sein sowie für die Kommunikation zwischen Arzt und Physiotherapeut. Dr. med. Andrej Ring: „Aus meiner Sicht kann ich eine Befundposition für Physiotherapeuten nur befürworten.“ Dr. med. Christoph Maier verwies darauf, dass beim CRPS die richtige Dosierung der Therapie ausschlaggebend ist: „Erst das Spüren, dann die Kraft!“ So stehe bei der Behandlung des Syndroms zunächst die Sensibilität und erst dann die Motorik im Vordergrund.

Der stellvertretende IFK-Vorsitzende, Rick de Vries, freut sich über die rege Beteiligung am Wissenschaftstag und am Symposium, die zugleich das große Interesse an dem neuen Ansatz zeigt: „In den letzten zehn Jahren stand die Förderung der Akademisierung als zentrales Leitthema über jedem IFK-Wissenschaftstag. Mit der Zunahme akademischer Einrichtungen in Deutschland, die Physiotherapeuten mit einem akademischen Grad ausbilden, werden nun aber auch Transferthemen zwischen Praxis und Wissenschaft zunehmend wichtiger. Daher haben wir in diesem Jubiläumsjahr den Wissenschaftspreis in ein Symposium mit dem praxisnahen Thema Hand und Schmerz integriert.“

Die diesjährigen Preisträger des IFK-Wissenschaftspreises in der Bachelor-Kategorie „Klinische Forschung“ sind:
1. Preis – Anna Fehrenbach: Anwendung von Vibrax (mechanischer Vibration) bei Patienten auf der Intensivstation nach kardiochirurgischen Eingriffen – eine quantitative Studie“, hsg Bochum
2. Preis – Magnus Liebherr: Trainingssteuerung und Kompetenzentwicklung bei Morbus Parkinson“, HS Fresenius, Idstein

Die diesjährigen Preisträger in der Bachelor-Kategorie „Literatur- und Übersichtsarbeiten/Konzeptentwicklung“ sind:
1. Preis – Jost Ludwig: Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten bei sportbedingten muskuloskelettalen chronischen Leistenschmerzen“, HAWK Hildesheim
2. Preis – Anika Guhr: Evidenz zu nichtmedikamentösen Ansätzen in der Behandlung von Patienten mit komplexem regionalen Schmerzsyndrom – ein systematisches Review“, SRH Gera

Der diesjährige Masterpreisträger ist:
Christian Weismann: Untersuchung der Intratester-Reliabilität des Hüftwinkels mit dem zweidimensionalen Video-Bewegungsanalysesystem Simi Aktisys an Probanden auf der Treppe“, Universität Marburg

Der IFK-Wissenschaftspreis ist mit insgesamt 4.500 Euro dotiert. Die Jury setzte sich wie folgt zusammen: Rick de Vries (Vorsitzender der Jury, stellv. IFK-Vorstandsvorsitzender), Monika Hümmelink, M.Sc. (Mitglied des IFK-Fachausschusses Fortbildung und Wissenschaft), Prof.in Dr. Beate Klemme (FH Bielefeld), Prof. Dr. Christian Grüneberg (Hochschule für Gesundheit, Bochum), Prof. Dr. Jan Mehrholz (FH für Gesundheit, Gera), Prof. Dr. Axel Schäfer (Fachhochschule Hildesheim), Prof. Dr. Christoff Zalpour (FH Osnabrück) sowie Prof.in Dr. Katharina Scheel (FH Kiel).

Zusätzlich wurden zwei Posterpreise vergeben. Die Posterpreisträger wurden durch das Votum der Gäste des IFK-Tags der Wissenschaft während der Veranstaltung ermittelt:
Bachelor Posterpreis: Theresa Werner B.Sc. Phys. mit „Anwendung von Vibrax (mechanische Vibration) bei Patienten auf der Intensivstation nach kardiochirurgischen Eingriffen – eine qualitative Studie“
Master Posterpreis: Annika Schwarz M.Sc. Phys. mit „Patientenberatung in der neuromuskuloskelettalen Physiotherapie – Interviews mit Orthopädischen Manualtherapeutinnen und Manualtherapeuten (OMTs)“
Die Posterpreis-Gewinner erhielten zudem einen Buchgutschein des Thieme-Verlags.

Der IFK bedankt sich ganz herzlich bei allen Teilnehmern, Referenten, Sponsoren und Besuchern des Wissenschaftstags.

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