1.2 PNF – Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation

Die Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation dient der Behandlung von zentralen und peripheren Bewegungsstörungen, orthopädischen degenerativen und traumatologischen Erkrankungen. Sie zielt auf die Förderung und Erleichterung des Bewegungsablaufes durch den Einsatz komplexer Bewegungsmuster und Therapiemethoden die der ICF, folgend nach dem Clinical Reasoning analysiert werden. Die Körperstrukturen müssen die Funktionsfähigkeiten erfüllen, damit Alltagsaktivitäten an den individuellen Bedürfnissen orientiert angepasst werden können, um die Potentiale des Patienten zu fördern. Das notwendige Feedback wird dabei über die Propriozeptoren gesteuert, die auf Druck und Zug reagieren. Dies ist einerseits wichtig für den Schutz der Körperstrukturen und andererseits für die Gewährleistung der automatischen unbewussten Haltungskontrolle.

In Bezug auf aktuelle Literatur und neurowissenschaftliche Erkenntnisse stellt das PNF-Konzept einen Zugang auf allen Ebenen der ICF (Internationale Klassifikation von Funktionen der WHO) dar.

Inhalt:

  • Funktionelle Anatomie/Neuroanatomie und biomechanische Zusammenhänge verstehen
  • Verstehen, dass Propriozeptoren auf Druck und Zug reagieren, z.B. damit der automatische Schutz des Körpers gewährleistet wird
  • Bewegungsanalyse wie z.B. Ganganalyse (basierend auf J. Perry), Rumpf-/Schulter-/Arm-/Handfunktionen und deren Analyse, um die neuromuskulären und biomechanischen Voraussetzungen von Bewegungsstrategien zu verstehen bei Ataxien, spastischen und peripheren Paresen, etc.
  • Fazilitation des Gehens in unterschiedlichen Umweltsituationen
  • Fazilitation der Kopfkontrolle
  • Analyse lebenswichtiger Funktionen wie atmen, essen und schlucken, die bei Fazialisparesen, Schluck- und Kaustörungen individuell gefördert werden
  • Arbeiten mit den Vitalfunktionen
  • Der klinische Denkprozess bei Patientenbehandlungen wird durch die Kursleitung veranschaulicht, Kursteilnehmer behandeln Patienten unter Supervision durch die Kursleitung


Teilnahmevoraussetzung:


Staatliche Anerkennung als Physiotherapeut oder Arzt. Nachweis über ein Jahr Berufserfahrung in Vollzeitbeschäftigung nach Abschluss der Ausbildung. Als anrechenbare Berufserfahrungszeiten gelten Tätigkeiten mit mindestens einem Umfang von 15 Wochenarbeitsstunden. Teilzeitbeschäftigungen werden entsprechend ihrer wöchentlichen Arbeitszeit berücksichtigt. Arbeit mit neurologischen Patienten nach Schädigung des ZNS (auch zwischen den Kursteilen).

Hinweis

Dieser Kurs besteht aus drei Kursteilen und kann nur zusammenhängend gebucht und belegt werden. Eigene Patienten können mitgebracht werden. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Info

Melina Bräcker: 0234 97745-18
braecker@ifk.de

Fortbildungspunkte
150 gesamt/pro Kurs