IFK-Strategie 2027

Wir haben uns viel vorgenommen!

Es ist gute Tradition, dass der IFK im Vierjahresrhythmus seine inhaltliche und strategische Ausrichtung genauer unter die Lupe nimmt. Welche Baustellen sind noch aktuell? Wo haben sich neue Herausforderungen aufgetan? Das Ergebnis ist jeweils ein Strategiekonzept, das die Basis für die Verbandsarbeit der kommenden vier Jahre bildet. Was steht dieses Mal an? Hier kommt eine Zusammenfassung der IFK-To-do-Liste.

Bessere Arbeitsbedingungen für Physiotherapeuten schaffen 

Physiotherapeut wird man aus Leidenschaft. Doch neben aller Begeisterung müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen, damit sich ausreichend Menschen für unseren Beruf entscheiden. Darum engagieren wir uns entschlossen für deutliche Verbesserungen der Rahmenbedingungen. Dazu gehören eine angemessene Vergütung, aber zum Beispiel auch längere Behandlungszeiten, in denen der Therapeut selbstbestimmt seine Fähigkeiten zum Wohle des Patienten einsetzen kann. Der Direktzugang wäre ein weiterer großer Schritt zu mehr Professionalisierung und Autonomie.  Die kommenden Gesetzgebungsverfahren zum Direktzugang werden wir aktiv begleiten.

Physiotherapie stetig weiterentwickeln

Die Rolle der Physiotherapie im Gesundheitssystem wird zu-nehmend wichtiger, je mehr ältere Patienten mit immer komplexeren Krankheitsbildern es gibt. Hier sind neue Versorgungskonzepte gefragt, an denen der IFK schon jetzt mitarbeitet. Wir machen uns zum Beispiel dafür stark, dass die Physiotherapie in Behandlungsleitlinien adäquat berücksichtigt wird. Außerdem fordern wir die Einführung einer Palliativposition auch im Bereich der gesetzlichen Krankenkassen, um sterbenden Menschen die bestmögliche physiotherapeutische Versorgung zu ermöglichen.

Digitalisierung sinnvoll nutzen

Ob digital unterstützte Therapiegestaltung, Kommunikation zwischen den Leistungserbringern oder die Erleichterung der Abrechnung – die Digitalisierung birgt viel Potenzial. Damit es am Ende sinnvolle Verbesserungen und weniger Bürokratie gibt, müssen wir jedoch genau hinschauen und Abläufe auf den Prüfstand stellen. Denn es dürfen nicht aus schlechten analogen Prozessen schlechte digitale Prozesse entstehen. Um das zu verhindern, begleiten wir die Digitalisierung der Gesundheitsbranche engmaschig. Und wir schauen auch auf unsere eigene Kommunikation: Für unsere Mitglieder erarbeiten wir immer mehr digitale Angebote, um Informationen schneller, zielgerichteter und ressourcenschonender zu vermitteln – sei es in Fortbildungen oder in der Mitgliederkommunikation.

Nachhaltigkeit leben und fördern

Nachhaltigkeit ist für uns (noch) mehr als Umwelt- und Klimaschutz. Wir wollen, dass auch nachfolgende Generationen von guten therapeutischen Leistungen profitieren können. Um das zu gewährleisten, müssen wir verantwortungsbewusst und vorausschauend handeln. Therapie muss so gestaltet sein, dass sie politisch, sozial und ökonomisch nachhaltig ist. Hier wollen wir prüfen, ob wir als Verband gemeinsam eine tragfähige Position herausarbeiten und Handlungsempfehlungen ausarbeiten können.

Gemeinschaft der Heilmittelverbände stärken

Oftmals hilft es, sich geschlossen als Team für etwas einzusetzen. Wo immer es berufspolitisch sinnvoll ist, treten wir im Schulterschluss mit unseren Partnern aus dem Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) auf.

Hochschulische Ausbildung in der Physiotherapie regelhaft etablieren

Die Herausforderungen an uns Physiotherapeuten steigen kontinuierlich. Ein neues Berufsgesetz muss dies abbilden und die alten Ausbildungsinhalte entsprechend erweitern. Seit über zehn Jahren gibt es erfolgreiche Modellstudiengänge in der Physiotherapie. Diese müssen zur Regel werden und alles beinhalten, was junge Physiotherapeuten für die evidenzbasierte, reflektierte Behandlungspraxis benötigen. Mit mehr akademisierten Therapeuten schaffen wir dann auch die Basis für ein Mehr an physiotherapeutischer Forschung, die dringend notwendig ist, um noch wissenschaftsbasierter arbeiten zu können. Derzeit wird ein Gesetzentwurf samt Ausbildungs- und Prüfungsverordnung erstellt. Wir werden uns aktiv in den Gesetzgebungsprozess einbringen. Zudem werden wir weiterhin die Akademisierung fördern, beispiels-weise durch den IFK-Wissenschaftstag. Ziel muss es sein, die Verknüpfung von Akademisierung und Praxis sichtbar werden zu lassen.

Qualitätssicherung in der Heilmittelversorgung (IQH) vorantreiben

Praxen müssen mit viel Bürokratie zurechtkommen. Hier sind gut strukturierte Arbeitsabläufe essenziell; denn eingesparte Verwaltungszeit kann direkt dem Patienten zugutekommen. Als IFK verfolgen wir das Ziel, immer mehr Praxen vom IQH-Qualitätsmanagementsystem zu überzeugen.

Es ist die Kernaufgabe des IFK, die Interessen seiner Mitglieder zu vertreten. Darum ist es richtig und wichtig, regelmäßig zu schauen, welche Interessen gerade Priorität haben und somit erstrangig angegangen werden müssen. Hier legen wir besonders viel Wert darauf, diese Priorisierung gemeinsam mit den Mitgliedern vorzunehmen. Deshalb erfolgt die Erarbeitung der IFK-Strategie stets in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand, der Vertreterversammlung und der Mitgliederversammlung. Denn nur gemeinsam können wir als Verband die Situation der selbstständigen Physiotherapeuten in Deutschland weiter verbessern.

Dr. Björn Pfadenhauer

Geschäftsführer
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Fax
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