Physiotherapie hilft bei Schwindel

Physiotherapie hilft bei Schwindel
Bei Schwindel und Nackenschmerzen kommt es auf den Ursprung an

Nackenschmerzen und Schwindel sind häufig auftretende Beschwerden. Schwindel kann viele Ursachen haben. Ist in der Schwindel-Diagnostik allerdings die Rede von einem Schwindel zervicogenem Ursprungs, so liegt die Überweisung vom Facharzt zu einem Physiotherapeuten nahe. Unter zervicogenem Schwindel versteht man einen Schwindel, der durch Bewegungen im Halswirbelsäulenbereich ausgelöst oder verstärkt wird. (vgl. Degam Leitlinie Schwindel 2007).





Ute Repschläger, Vorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e. V.: „Studien haben gezeigt, dass physiotherapeutische Maßnahmen, die auf muskuloskelettalen Befunden der Halswirbelsäule basieren, Nackenschmerzen und Schwindel verbessern können“.1 Allerdings gibt es derzeit noch kein sicheres diagnostisches Testverfahren, um Schwindel zervicogenen Ursprungs zu diagnostizieren. Hier ist oft die Zusammenarbeit zwischen Facharzt und Physiotherapeut mit manualtherapeutischer Spezialisierung gefragt, um die bestmöglichen Ergebnisse für Patienten zu erzielen.





Zervicogener Schwindel geht häufig einher mit Auffälligkeiten an der Halswirbelsäule und im Schulter-Nackenbereich. Nach einer Studie von Malmström et al. (2007) entwickeln Patienten zusätzliche Kopfschmerzen, Druckempfindlichkeit und Schmerzen der Nackenmuskeln sowie Muskelverkürzungen und Haltungsdysbalancen. „Der Physiotherapeut als Bewegungsspezialist kann, nach einer erfolgten Diagnosestellung des Arztes, mit seiner manualtherapeutischen Untersuchung und Befundung diese Dysfunktionen erkennen und zielgerichtet behandeln“, so Ute Repschläger. Im Mittelpunkt der Behandlung stehen dabei Maßnahmen wie Weichteiltechniken zur Normalisierung der Muskulatur, Manuelle Therapie bei Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule und Muskelstabilisationsmaßnahmen für Nacken, Rumpf und Schultern. Abgerundet werden diese Maßnahmen mit einem Heimübungsprogramm. Mit Hilfe dieser physiotherapeutischen Behandlung lassen sich, wie verschiedene Untersuchungen zeigen, die Schwindelsymptome bei zervicogenem Schwindel deutlich reduzieren.





1Karlberg, Magnusson, Malmström, Melander, & Moritz, 1996






www.ifk.de


20.12.13
Um Beleg wird gebeten





Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e. V.
Lise-Meitner-Allee 2 44801 Bochum Thomas Majchrzak Telefon: 0234 97745-40
Fax: 0234 97745-540 E-Mail: majchrzak@ifk.de Internet: www.ifk.de

Weitere Artikel

Die IFK-Vertreterversammlung

2025 | 30.09. Zweimal im Jahr treffen sich die Sprecher der IFK-Regionalausschüsse planmäßig, um über die berufspolitische Ausrichtung des Bundesverbands abzustimmen. Gemeinsam bilden sie eines der wichtigsten Gremien des IFK: die Vertreterversammlung (VV). Sie bildet das Fundament für den Austausch über die Verbandslinien des IFK. Jedes VV-Mitglied hat dabei die Möglichkeit, sich und seine Erfahrungen mit einzubringen. Die dabei getroffenen Abstimmungen werden nicht nur zu den Treffen, sondern auch im laufenden Jahr immer wieder initiiert. Für den Verband ist die Partizipation der IFK-Mitglieder unersetzlich. 

Allianz für Gesundheitskompetenz definiert Ziele

2025 | 26.09. Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit, gesundheitsrelevante Informationen suchen, finden, auf ihre Qualität hin beurteilen und für die eigene Situation anwenden zu können. Sie ist damit ein Schlüssel für Gesundheit und eine grundlegende Voraussetzung für einen gesunden Lebensstil und ein hohes Maß an Lebensqualität. Sie ist zudem von zentraler Bedeutung, damit sich Bürgerinnen und Bürger im Gesundheitswesen zurechtfinden können und wissen, wo und wie sie sowohl Angebote der Prävention und Gesundheitsförderung als auch schnelle und professionelle Hilfe im Krankheitsfall finden können.

CPTE: Physiotherapie bei COPD

2025 | 23.09. Fortbildungspunkte sammeln leicht gemacht – dafür steht das CPTE-Programm, durch das IFK-Mitglieder ihr Wissen auf den neusten Stand bringen können. COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) ist eine persistierende und progrediente Atemwegsobstruktion und zählt weltweit zu den häufigsten Erkrankungen; allein in Deutschland sind 3,4 Millionen Menschen an COPD erkrankt.