Report München: Bürokratie-Fallstricke in der Physiotherapie

In der ARD-Sendung Report München wird diesmal mit den Krankenkassen abgerechnet und die Problematik der Bürokratie für die Physiotherapie aufgezeigt. IFK-Mitglied Reinhard Schülke erläutert im Fernseh-Interview, welche Folgen selbst kleinste Rezeptfehler für die Leistungserbringer haben.

„Wir haben letztendlich das Problem, dass wir kein Geld dafür kriegen, obwohl wir den Patienten pflichtgemäß behandeln“, bringt es Reinhard Schülke auf den Punkt. Das IFK-Mitglied kennt die Belastung des bürokratischen Aufwands nur zu gut: „Zwischen 20 und 30 Prozent der Rezepte sind nicht in Ordnung.“ Werden kleinste Fehler im Rezept übersehen, hat der Therapeut das Nachsehen. Schülkes Frau, selbst auch Physiotherapeutin, kümmert sich aufgrund der komplizierten Abrechnungen mit den Krankenkassen nur noch um die Verwaltung der gemeinsamen Praxis.

„Für Leistungen, die auf Basis ungültiger Rezepte erbracht werden, besteht kein Vergütungsanspruch“, so lautet es dagegen lapidar im Schreiben des GKV-Spitzenverbands an Report München. Diese Rechtslage entscheidet über Millionenbeträge – die am Ende nicht an die Heilmittelerbringer ausgezahlt werden.

Dem Druck von IFK und den weiteren Verbänden des Spitzenverbands der Heilmittelverbände (SHV), dem leidigen Thema Rezeptkürzung endlich wirksam entgegenzuwirken, konnte sich die Politik nicht mehr länger verschließen: Ab Januar 2017 wird eine verpflichtende Arztsoftware eingeführt. Es ist zu erwarten, dass zumindest ein Großteil der Rezeptfehler damit ausgemerzt werden kann.

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