Warnung vor flächendeckendem Arbeitskräfteengpass

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat das zukünftige Risiko eines Fachkräfteengpasses in 50 verschiedenen Berufsfeldern untersucht und kommt bei Pflege- und Gesundheitsberufen zu einem alarmierenden Ergebnis: Statistisch wird der steigende Bedarf an Fachkräften innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht mehr flächenmäßig gedeckt werden können.

Infolge der demografischen Entwicklung in Deutschland wird mit einem steigenden Bedarf an Pflege- und Gesundheitsleistungen gerechnet. Für die Fachkräftesicherung in diesem Bereich ist dies mit großen Herausforderungen verbunden. Bereits ab 2025 könnte sich der bereits regional und berufsspezifisch spürbare Fachkräftemangel zu einem flächendeckenden Arbeitskräfteengpass quer durch alle Gesundheitsbranchen ausweiten. Im Jahr 2035 würden dann sogar 270.000 Beschäftigte fehlen.

Als maßgebliche Einflussfaktoren nennt das Institut die schlechte Lohnentwicklung sowie die mangelnde berufliche Mobilität der Erwerbspersonen. Dadurch stiegen die Anreize, das Berufsfeld zu verlassen oder sich gar nicht erst dafür zu entscheiden. Für eine zukünftige Fachkräftesicherung rät das BIBB daher, die Vergütung sowie die Arbeitsbedingungen und Aufstiegschancen in der Branche zu verbessern und hebt damit die Argumente in den Vordergrund, die der IFK seit langem anprangert.

Dieser erneute Beleg des dringenden Handlungsbedarfs zeigt einmal mehr, dass Krankenkassen die Physiotherapie und weitere Gesundheitsberufe nicht weiter mit Niedrigvergütungen abspeisen dürfen. Gerade vor dem Hintergrund der milliardenschweren Rücklagen der Gesetzlichen Krankenversicherung muss die Branche endlich finanziell gestärkt werden, um die Patientenversorgung sicherstellen zu können.

Weitere Artikel

7. SHV-TherapieGipfel: volles Haus und intensiver Austausch

2025 | 14.11. Am 12. November 2025 stand der 7. TherapieGipfel des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände (SHV) unter dem Motto „Handeln statt reden“. Miteinander statt übereinander reden – genau das sicherte die Bundesgesundheitsministerin Nina Warken den rund 500 Teilnehmenden in ihrem Grußwort im Langenbeck-Virchow Hörsaal in Berlin zu. In seiner Begrüßungsrede unterstrich Andreas Pfeiffer, Vorsitzender des SHV, das Potenzial der Heilmittelerbringer und den Anspruch, Effizienz und Kompetenz weiter zu gestalten.

Ein Jahr Blankoverordnung – Zeit für eine Reflexion

2025 | 12.11. Schon ein Jahr liegt die Einführung der Blankoverordnung in der Physiotherapie zurück – Grund genug, zurückzuschauen und Bilanz zu ziehen. Lesen Sie in dieser Reihe über die Hintergründe und Ziele, Meinungen und Fakten, Dos and Don’ts sowie über offene Fragen und Antworten in Bezug auf die junge Verordnungsform.

Hilfsmittel und Heilmittel: Da geht noch mehr!

2025 | 10.11. Diesen Herbst veranstaltete die Firma Bauerfeind in Kooperation mit dem IFK eine Informationsveranstaltung zum Thema „Hilfsmittel trifft Heilmittel“. In der einstündigen Veranstaltung wurden die wichtigsten Potenziale und Herausforderungen in der Zusammenarbeit von Heilmittelerbringern und Hilfsmitteltechnikern erörtert. Für den IFK sprachen Vorstandsvorsitzende Ute Repschläger und der Regionalausschussvorsitzende für Dresden, Clemens Hanske, zu dem Thema.