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Vergütungsverhandlungen gehen weiter

Es bleibt spannend: Am Donnerstag, 27. August, gehen die Verhandlungen über die künftige Vergütung physiotherapeutischer Leistungen in die nächste Runde. Vertreter der vier physiotherapeutischen Verbände IFK, VDB, VPT und ZVK treffen sich in Berlin mit Vertretern des GKV-Spitzenverbands, um über die Preise bei der Behandlung gesetzlich Versicherter zu diskutieren.


Zum einen fordern die Physiotherapieverbände geschlossen eine Vergütungserhöhung um 50,13 Prozent. Diese Forderung stützen sie auf die Ergebnisse der Wirtschaftlichkeitsanalyse ambulanter Therapiepraxen (WAT-Gutachten), die der IFK gemeinsam mit zehn weiteren Verbänden der Heilmittelerbringer in Auftrag gegeben hatte. „Das WAT-Gutachten belegt ganz klar, dass eine Erhöhung in dieser Größenordnung notwendig ist, um angemessene Gehälter für unsere Mitarbeiter sowie ein angemessenes Einkommen für die Praxisinhaber zu erzielen. Anders kann die Wirtschaftlichkeit einer Praxis nicht sichergestellt werden“, bekräftigt Ute Repschläger, IFK-Vorstandsvorsitzende.


Zum anderen geht es um die Frage, wie viel Zeit der GKV-Spitzenverband für die Behandlung eines Patienten bezahlt. Aktuell sind das je nach Verordnung rund 15 bis 25 Minuten je Behandlungseinheit. Während dieser Zeit müssen sowohl die Vor- und Nachbereitung als auch die Behandlung selbst stattfinden. „Je nach Therapie ist das aber viel zu knapp bemessen“, verdeutlicht Repschläger. Gerade bei neurologischen Patienten vergehe oft viel Zeit, bis die Behandlung wirklich beginnen kann. Hinzu komme die Verlaufsdokumentation. „Diese Zeit fehlt uns Therapeuten dann für die Behandlung der Patienten.“


Um auch diese Forderung belegen zu können, haben die vier Physiotherapieverbände in ihren Mitgliedpraxen untersucht, wie lange die Vor- und Nachbereitung tatsächlich dauern: Im Durchschnitt über alle Therapieformen hinweg sind das 666 Sekunden, also etwas mehr als elf Minuten. „Es ist nicht zu akzeptieren, dass diese Zeit weiterhin bei der Behandlung der Patienten fehlt“, so Repschläger. Deshalb fordere der Verband zusätzlich zur Vergütungserhöhung unter anderem mehr Zeit für die Vor- und Nachbereitung sowie eine Befundposition, damit der Physiotherapeut vor Beginn der Behandlung gründlich untersuchen kann.


Neben Repschläger werden am Donnerstag unter anderem Dr. Björn Pfadenhauer, IFK-Geschäftsführer, und Dr. Michael Heinen, Leiter IFK-Referat Kassenverhandlungen und Wirtschaft, mit dem GKV verhandeln. Zusätzlich zur Vergütung stehen auch Details aus den Leistungsbeschreibungen auf der Tagesordnung. Ein dritter Verhandlungstermin ist für den 11. September 2020 angesetzt.

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